Bild 1: Der Korpus einer Geige
In der Mitte der Geige finde ich die sogenannten F-Löcher. Die Herkunft des Namens der F-Löcher ist unbekannt. Die F-Löcher sehen eher wie ein normales und spiegelverkehrtes Fragezeichen aus. Auch eine Interpretation mit dem Summenzeichen aus der Integralrechnung ist denkbar. Die Abkürzung für das Wort Summe, lateinisch Summa, ist unverkennbar. Die schräge Schreibweise des Integralzeichens entspricht der amerikanischen Schreibweise. Nun möchte ich nicht spekulieren, auch wenn die Erfindung der Geige zeitlich nach der Entdeckung Amerikas den Spaniern zugeschrieben wurde.
In verschiedenen Forenbeiträgen habe ich versucht, die Abmessungen normaler Geigen zu rekonstruieren. Für die längste Seite des Korpus wird meistens 35 cm bis 35,5 cm angegeben. Die obige Breite wird mit ca. 16,6 cm und die untere Breite mit ca. 21 cm angegeben. Die schmalste Geigenseite liegt etwas über 11 cm. Für die Höhe wird ca. 3,2 cm angegeben. Die F-Löcher besitzen am Anfang und am Ende sogenannte Punkte. Zwischen den Punkten wird als Maß 4,4 cm angegeben. Die Länge der F-Löcher wird mit ca. 7,7 cm angegeben.
Den Geigen wird eine Resonanzfrequenz von ca. 190 Hz zugeschrieben. Technisch ist diese Frequenz nur über die F-Löcher zu erreichen. Die Funktion zum Erreichen einer tieferen Frequenz entspricht prinzipiell den Öffnungen einer Bassreflex Lautsprecherbox.
Nun fragen Sie sich, was bisher mit diesem Wissen erreicht wurde. Na, dann lesen Sie mal weiter...
Eine Geige mit den Abmessungen von ca. 35 cm bis 35,5 cm hat, wenn der Rahmen von 2 x ca. 3 mm abgezogen wird, eine innere Weite des Hohlraumes von ca. 34,4 cm bis ca. 34,9 cm.
Was habe ich jetzt herausgefunden?
Die Länge einer Geige entspricht exakt einem tausendstel der Schallgeschwindigkeit von 343 m/s bei 20°C und 349 m/s bei 30°C. Man kann auch sagen, eine Frequenz von 1000 Hz entspricht bei diesen Temperaturen einer Wellenlänge von ca. 35 cm. Man könnte auch einen neuen Begriff für diese Geige einführen. Ein passender Name wäre 1 Khz Geige.
Sehen Sie sich Bild 1 an und stellen Sie sich eine Rasterfolie mit dem Maß 1000 Hz vor, das über die Geige gelegt wurde. Jetzt können Sie alle möglichen akustischen Frequenzen, bedingt durch die Form der Geige, ablesen.
Nun wird es noch fantastischer:
Mit meinen Berechnungen habe ich für die Königskammer in der Cheops Pyramide eine Resonanzfrequenz von ca. 1,66 Hz errechnet. Das entspricht einer Wellenlänge der gesamten Pyramidenbreite, oder anders ausgedrückt, die Wellenlänge ist der Breite der Cheops Pyramide angepasst.
Welches Objekt hat eine Wellenlänge, die einer Resonanzfrequenz der Geige entspricht?
Die Maße der Geige, die ich oben rekonstruiert habe, ergeben ein Volumen von ca. 1,8 Liter Luft. Für die F-Löcher erhalte ich 13 cm² bis 15 cm². Für die Tiefe des Bassreflex Kanals nehme ich die Wandstärke von ca. 3 mm. Ich erhalte eine Eigenfrequenz der Geige von ca. 190 Hz bis 195 Hz. Das Ergebnis der errechneten Eigenfrequenz entspricht den Angaben in der Literatur.
Als Ergebnis gilt: Ohne die F-Löcher besitzt die Geige eine Resonanzfrequenz von ca. 1000 Hz. Mit den F-Löchern besitzt die Geige eine Resonanzfrequenz von ca. 195 Hz.
Eine Geige klingt für uns Menschen sehr harmonisch. Wir können uns dem Bann des Klanges nicht entziehen. Irgendwie erreicht uns Menschen der Klang einer Geige! Nun rechnen wir die Schallgeschwindigkeit von 343 m/s geteilt durch 195 Hz. Als Ergebnis erhalten wir eine Wellenlänge von ca. 1,76 m.
Nun frage ich Sie nach Ihrer Körpergröße. Es ist Fakt, dass der abgestrahlte Klang, bzw. die Wellenlänge Ihren Körper zu mindestens 90 Prozent beschallt. Empfinden wir aus diesem Grund den Klang einer Geige als harmonisch?
Die tatsächlichen Abmessungen einer Geige stellen auf den Menschen bezogen ein Optimum dar.