Bild 1: Nippur-Elle im Altorientalischen Museum in Istanbul, mit Kerb-Markierungen
Diese Nippur-Elle, gefunden in Mesopotamien, gilt als das Urmaß aller Berechnungen bzgl. vormetrischer Längenmaße. Dutzende Beiträge beziehen sich auf die Auswertung der Abstände zwischen den Kerben 1 bis 6 (6,70 / 20,95 / 24,15 / 6,75 / 5,30). Wenn bei der Auswertung der Abstände in cm etwas schief gegangen wäre, wäre es die Katastrophe schlechthin.
Im Internet gibt es zur Nippur-Elle verschiedene Fundstellen mit einer Auswertung in cm. Ich habe eine eigene Auswertung anhand des vorliegenden Bildmaterials vorgenommen und die Abmessungen der Nippur-Elle überprüft.
Dazu habe ich die Mitte der vorhandenen Einkerbung mit einer gelben Linie versehen und eine Abstandsmessung der Kerben in Pixel vorgenommen. Für die vorhandenen Kerben mit ca. 5 Pixel Kerbbreite ist somit die Kerbmitte genommen worden. Die Abstände zwischen den Kerben wurden ausgemessen und als Ergebnis dargestellt. Damit wird eine evtl. notwendige Parallaxkompensation der Aufnahme deutlich.
Bei meiner Auswertung ist die Strecke 1 - 2 und die Strecke 4 -5 mit ca. 6,7 cm NICHT gleich. Es ergibt sich ein Pixelabstand von 52 Pixel für die Strecke 1 - 2 und 62 Pixel für die Strecke 4 - 5.
In Bild 1 ist deutlich zu erkennen, dass die beiden Strecken (1 - 2 und 4 - 5) in ihrer Länge tatsächlich unterschiedlich lang sind.
Sämtliche Bemaßungen der Nippur-Elle sind ab sofort in Frage zu stellen! Das gilt auch für die daraus hergeleiteten vormetrischen Längeneinheiten wie Finger, Elle, Fuß, usw.
Dieser Auswertefehler hätte NIE passieren dürfen!
Die frühere Auswertung der Nippur-Elle ist an Dilettantismus nicht zu überbieten!
Jetzt werfen wir noch kurz einen Blick auf die Herstellung der Nippur-Elle. Die Kerben sind nicht im kalten Zustand in die Elle eingebracht worden. Eine mechanische Kerbung sieht anders aus, da Meterial gestaucht verschoben wird. Hier wurde im weichen Zustand der Elle eine Kerbung hineingedrückt. Schauen Sie sich Bild 1 an, dann erkennen Sie sofort, dass die seitlichen Flanken zurück gedrückt wurden. Es sieht genauso aus, wie eine Kerbung die im Brotteig oder im Kuchen vorgenommen wurde.
Der Schmelzpunkt von Kupfer liegt bei über 1084°C. Um 1000°C liegt ein Zustand vor, der eine Kerbung durch Drücken zulässt. Kupfer hat einen spezifischen Wärme-Ausdehnungskoeffizienten von 16,5. Das bedeutet, dass die Nippur-Elle bei einer Temperatur um 1000°C etwa 18 mm länger war als im heutigen Zustand (Tagestemperatur).
Exakte Bemaßungen sind bei Temperaturen um 1000°C technisch unmöglich!
Nun wird es sonderbar. Die Nippur-Elle wurde mit einer Länge von 0,5185 m definiert. Diese Markierung als Ganzes fehlt. Man muss 3 Strecken addieren, um dieses Maß zu erhalten. Es sind die Abmessungen 20,95 cm, 24,15 cm und 6,75 cm. Als Summe erhält man 51,85 cm.
Stellen Sie sich vor, Sie benutzen ein Metermaß und müssten erst 3 Werte markieren, um endlich eine Länge von 1 Meter zu erhalten. Bei oft benutzten 2 m Länge sind es sogar 6 Werte. Die Bemaßung stellt sich als unglaubwürdig dar.
Fazit:
Diese Elle hat einen Handgriff, ähnlich einer Elle im Schneiderhandwerk. Ein Transportieren der 45 Kg schweren Elle durch den Nutzer wäre sehr schwer, aber fast möglich gewesen.
Niemals zuvor ist in der Archäologie eine ähnliche Elle gefunden oder von einer solchen Konstruktion berichtet worden.
Die angegebenen Abstände zwischen den Kerben sind dilettantisch ausgemessen. Die offizielle Bemaßung ist damit als obsolet anzusehen.
Das Maß der Nippur-Elle ist als ein einheitliches Gesamtmaß nicht zu erkennen.
Der früheste mögliche Zeitpunkt, um eine Elle dieser Qualität herzustellen, ist auf die Zeit der Herstellung bis vor max. 250 Jahren zu datieren (Materialien einer Dampflok).
Bei Temperaturen um 1000°C sind keine exakten Bemaßungen / Kerbungen möglich.
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Halten Sie die Nippur-Elle für eine geschickte archäologische Fälschung?
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