Bild 1: Strecke zwischen den historischen Messpunkten von Malta und Kerkenna, Quelle: GoogleEarth
Von den Tempeln von Malta aus in Richtung Kerkenna gemessen, entsteht ein Winkel von 246,17° bei einer Entfernung von exakt 341,16 Km.
Aus akustischer Sicht gesehen:
Wird die Entfernung (341,2 Km) durch die Schallgeschwindigkeit (341,2 m/s) geteilt, erhält man den Wert 1000 Sekunden. Oder anders ausgedrückt, die Eigenschaft des Schalls, sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit auszubreiten, wurde hier zwischen den beiden historischen Messpunkten dokumentiert und für die Nachwelt hinterlassen.
Messung der Schallgeschwindigkeit vor ca. 350 Jahren:
Die Menschen glaubten noch bis um das Jahr 1650, dass die Schallgeschwindigkeit nur von der Lautstärke abhängt. Die Erklärung für die Menschen der damaligen Zeit war eigentlich ganz einfach, je stärker eine Explosion oder je lauter ein Gewehr damals war, je schneller musste zwangsläufig auch der Schall sein. Durch Beobachtungen in der Natur, z.B. bei Gewitter, kamen den Menschen jedoch Zweifel an der unterschiedlichen Schallgeschwindigkeit auf. Im Jahr 1660 folgte ein Experiment über die Geschwindigkeit einer verschossenen Kanonenkugel. Es wurde die Zeit zwischen dem Lichtblitz und dem Eintreffen des Schalls gemessen. Die Geschwindigkeit der Kanonenkugel wurde daraufhin mit 1175 feet/second festgelegt. Das war eine klassische Fehlinterpretation. Danach wurden Theorien entwickelt, wonach der Schall in der Nacht schneller als tagsüber sein soll.
Erst 1718 wurde durch die Academy of Science eine erste exakte Messung der Schallgeschwindigkeit vorgenommen. Es wurden verschiedene Stationen festgelegt, wie das Pariser Observatorium, die Pyramide von Montmartre, die Mühle von Fontenay-aux-Roses und dem Chateau de Lay. Es wurden 2 Kanonen in der Nähe von Chateau de Lay und der Pyramide von Montmartre aufgestellt. Mit Hilfe von Pendeln in den Stationen und bei alternativer Schussabgabe, wurde die Zeit zwischen dem Lichtblitz und dem Eintreffen des Schalls gemessen. Der Schall benötigte im Mittelwert 1 Minute und 24 Sekunden bei einer Temperatur von 6°C für 93140 feet, also rund 30 Km. Das entsprach 1106 feet pro Sekunde. Bei 0°C errechnet man 1093 feet pro Sekunde. Erst im Jahr 1822 wurde ein ähnlicher Versuch an anderer Stelle wiederholt. Später erfolgten sogar erweiterte Versuche zur Messung der Schallgeschwindigkeit in festen und flüssigen Stoffen.
Bei einem anderen Versuch in England wurde zwischen Cape Grisnez und Eastware Point in einen Tunnel geschossen. Im Tunnel wurde eine Laufzeit von 19,7 Sekunden und über Seewasser von 20,3 Sekunden gemessen. Über die Eisenbahnschienen wurde etwas über 6 Sekunden gemessen.
Ich könnte Ihnen noch sehr viele Beispiele zur Messung und Ermittlung der exakten Schallgeschwindigkeit aufzählen. Die Menschen hatten früher starkes Interesse an den Gesetzen der Natur und haben diese Gesetze durch praktische Versuchsaufbauten herauszufinden versucht.
Interessant scheinen noch folgende Beispiele zu sein:
Wenn das Ohr auf den Boden gelegt wird, hört man galoppierende Pferde aus einer sehr großen Entfernung. Das wussten schon die Indianer. Auch Soldaten legten früher ihr Ohr auf den Boden, um berittene Truppen aus der Entfernung zu hören. Für die Schallübertragung in Luft ist bekannt, dass im Jahr 1809 Kanonenkugeln, die von Helgoland abgeschossen wurden, noch in Hannover in einer Entfernung von ca. 250 Km zu hören waren. Im Jahr 1832 wurde in Antwerpen eine Kanone abgefeuert, die noch im Erzgebirge zu hören war. Die Entfernung beträgt rund 700 km.
Fazit:
Betrachten Sie die Genauigkeit der Messung (Schallgeschwindigkeit) zwischen Malta und Kerkenna aus früherer Zeit. Nun vergleichen Sie dieses Ergebnis mit den ungenauen und fehlgeschlagenen Versuchen vor ca. 350 Jahren.
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