Die Höhle der Finsternis
Auf der Insel Malta befindet sich im Südosten ein sehr interessantes Höhlenobjekt - Ghar Dalam.
Sie ist in ihrer Bedeutung kaum zu übertreffen und eine der wichtigsten paläontologischen Fundstätten.
 
(Mit diesen Eigenschaften gibt es weltweit nur noch eine vergleichbare Höhle an der Küste Skandinaviens).
 
Der zweitlängsten Höhle (144 m) Maltas ist ein kleines Museum angeschlossen. In dieser Höhle wurden zahlreiche Knochen von Tieren wie Zwergelefanten (1 m hoch), Nilpferden, Riesenschwänen, Bären, Wölfen und Hirschen gefunden. Es wird angenommen, dass dies eine der ältesten Höhlen ist. Seit 1865 untersuchen zahlreiche Forschergruppen diese Höhle, die sich als wahre Schatzkammer für die Wissenschaft erwiesen hat. Bis heute wurden unglaubliche 17.000 Knochenstücke geborgen. Die Erklärung dafür ist der Einsturz der Höhlendecke, durch den die Überreste verschiedenster Tiere in die Höhle gespült wurden. Die älteste Theorie geht von einer gewaltigen Flut als Ursache aus.
 
Insgesamt finden sich in Ghar Dalam mehrere Schichten:
 
1) Kalkboden:
Der gewachsene Fels dieser Höhle. Alter: ca. 25 Mio. Jahre
 
2) Ton Schicht:
Stärke ca. 1,20 m bis 1,75 m. Bevor die Decke durchbrach, war diese Tonschicht schon vorhanden.
 
3) Flusspferd Schicht:
Stärke ca. 1,70 m. Durch kalkreiches Wasser verfestigten sich die Knochen von Zwergelefanten und Flusspferden und blieben so erhalten, Alter: 180.000 bis 130.000 Jahre
 
4) Kiesel Schicht:
Stärke ca. 0,35 m. In dieser Kieselschicht sind keine Knochen gefunden worden. Sie gilt für die starke Veränderung der Fauna Maltas.
 
5) Hirsch Schicht:
Stärke ca. 1,85 m. In dieser Schicht wurden u.a. auch Knochen von Bären, Wölfen oder Schwänen gefunden. Alter: 18.000 bis 10.000 Jahre
 
6) Kalk Schicht:
Stärke bis 6 cm. In dieser Trennschicht sind keine Knochenfunde zu verzeichnen.
 
8) Kultur Schicht:
Menschliche Funde. Alter: max. 7500 Jahre
 
Soweit die Angaben zu der Anzahl und Höhen der einzelnen Schichten.
 
Bild 1: Lage der Höhle auf Malta
 
Diese Karte aus der Museumsvitrine enthält weitere Informationen zu anderen Höhlen auf Malta. Die Veröffentlichung der Lage weiterer Höhlen auf Malta war sicher nicht beabsichtigt.
Bild 2: Beschreibung der Besonderheiten am Höhleneingang
Bild 3 und Bild 4: Blick zum Höhlenausgang und in die Höhle hinein
Bild 5: Die Ausstellung einiger Knochen
Bild 6: Die Skelette von Bären, Hirschen und Zwergelefanten.
Bild 7 und Bild 8: Großer Anbindestein vor der Höhle Ghar Dalam mit Anbindeloch
 
Warnung: Wenn Sie jetzt weiterlesen, werden Sie mit einer anderen Sichtweise auf die Höhle Ghar Dalam konfrontiert, die Ihnen unangenehm sein könnte.
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie weiterlesen möchten, verlassen Sie bitte diesen Artikel. Wirklich weiterlesen?
 
Einige Wissenschaftler haben gesagt, dass hier in dieser Höhle etwas nicht stimmen kann. Immerhin gibt es weltweit nur hier und in einer weiteren skandinavischen Höhle diese Auffälligkeiten an Tierknochen, die in Schichten verteilt sind. Eine Erklärung haben die Wissenschaftler noch nicht gefunden, auch eine Vermutung für diese Besonderheit ist der Wissenschaft noch nicht eingefallen.
 
Nun habe ich diese Höhle besucht und akustisch untersucht. Ich glaube, eine plausible Lösungstheorie gefunden zu haben.
 
In Punkt 3 der obigen Tabelle wird die Nilpferdschicht auf ein Alter von ca. 180.000 Jahren geschätzt. Der Grund dafür ist, dass es hier eine Landbrücke nach Afrika gegeben haben muss, denn wie sollten sonst Flusspferde und Zwergelefanten nach Malta gelangen? Andere Tiere wie Antilopen oder normale Elefanten wurden in dieser Schicht nicht identifiziert.
 
Unter Punkt 5 der obigen Tabelle wurde das Alter auf ca. 18.000 Jahre datiert. Zu dieser Zeit soll es eine Landbrücke für Hirsche von Europa nach Malta gegeben haben.
 
Eine Höhe der Knochenschicht von Hirschen von ca. 1,85 m ist sehr ungewöhnlich. Es müssen mehrere hundert Hirsche gewesen sein. Wildschweine etc. wurden in dieser Schicht nicht gefunden. Was hat dazu geführt, dass die Hirsche gleichzeitig starben und nur in dieser einen speziellen Höhle verschüttet wurden?  (Ich konnte nirgendwo in der Höhle eine eingestürzte Decke finden, die ganze Höhle ist sehr dunkel. Übersetzt heißt Ghar Dalam - Höhle der Finsternis).
 
In der Höhle befindet sich nach ca. 40 m eine Knochengrenze. Ab dieser Grenze gibt es im hinteren Teil der Höhle keine Knochenfunde mehr. Diese Knochengrenze ist für die Besucher gekennzeichnet. Sehr merkwürdig... woher weiß das Wasser, wie weit es fließen soll?
 
Diese Knochengrenze ist nicht natürlichen (physikalischen) Ursprungs, hier hat wahrscheinlich der Mensch eingegriffen und die Knochen sortiert. Im Museum gibt es einen Stein, der aus Sedimenten und hauptsächlich aus Knochen besteht. Das soll als Beweis dienen, um einer Verwesung in über 180.000 Jahren vorzubeugen. Merkwürdig finde ich, dass ich den ganzen und viel größeren Stein in der Höhle als Video gefilmt habe und der Stein quaderförmig, geglättet und mit rechten Winkeln versehen, also gefertigt ist. Es handelt sich mit großer Sicherheit um gebrannten Kalk als Bindemittel.
 
Die Form der Höhle ist entscheidend für die Akustik. Es handelt sich nicht um einen mehr oder weniger quadratischen Raum, sondern eher um einen länglichen akustischen Kanal mit nur einem Ein- oder Ausgang. Der Ein-/Ausgang der Höhle mündet in ein geschlossenes Talende. Der Talanfang befindet sich ca. 800 m weiter und liegt direkt am Hafenbecken. Die Richtung des Tals zeigt zum offenen Meer. Ankommende Schiffe sehen nur das Tal, nicht aber den Höhleneingang. Wenn tiefe Töne die Höhle verlassen, werden sie direkt auf das offene Meer hinausgetragen.
 
Die Tiere, deren Knochen gefunden wurden, haben eine besondere Eigenschaft. Es sind ausschließlich laute Tiere. Das Trompeten der Elefanten, das Röhren der Hirsche, das Heulen der Wölfe oder das Brüllen der Nilpferde sind akustische Besonderheiten. Der Schall der Tierlaute wird durch die Höhle verstärkt und in Richtung des offenen Meeres gelenkt.
 
Stellen Sie sich eine Schiffsreise in früheren Zeiten vor. Im Mittelmeer kommen Sie immer an der Insel Malta vorbei. Nun möchten Sie an Land gehen, um Wasser oder Proviant aufzunehmen. Die Inselbewohner wollen Sie, aus welchen Gründen auch immer, von der Insel fernhalten. Es gibt die Möglichkeit zu verhandeln oder Verbotsschilder aufzustellen.
 
Sollten Sie jedoch Tierlaute von absichtlich gequälten Tieren (mit Feuer, Messer, Schlägen etc.) hören, überlegen Sie es sich zweimal, ob Sie das Risiko eingehen wollen, selbst gequält zu werden. Um die Insel Malta sollte man einen großen Bogen machen. Ähnliches dürfte für die skandinavische Höhle gelten. Vielleicht waren dort die Wikinger aktiv, aber das ist nur eine Vermutung.
 
Nun, liebe Leserinnen und Leser, ich halte diese Möglichkeit für plausibel. Sie erklärt auch den großen Stein mit einem Befestigungsloch direkt vor dem Höhleneingang von Ghar Dalam. Wenn es eine sehr frühe menschliche Kultur gegeben hat, die auch seefahrerisch aktiv war, dann sind die 180.000 Jahre in der Datierung der Flusspferde völlig unhaltbar. Es wäre denkbar, dass die Flusspferde z.B. in Ägypten oder die Hirsche in Italien gefangen wurden.
 
Sehr frühes Wissen alter Kulturen über akustische Gegebenheiten entstand zwangsläufig aus der Nutzung von Höhlen. Akustik war allgegenwärtig.
 
(Dieser Artikel dient als Grundlage über das akustische Wissen der frühesten menschlichen Kulturen, sowie das Wissen über das akustische Verhalten von Substrukturen (z.B. in Pyramiden)).
  
 
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