Offizielle Maßangaben ohne Bruchrechnung sind falsch.
Die Verwendung von 'Multiplikation' und 'Division' im Dezimalsystem führt zu Fehlern bei räumlichen Abmessungen.
Die Verwendung der Dezimalrechnung anstatt der Bruchrechnung erzeugt Ungenauigkeiten bei Winkelangaben und absoluten Grundmaßen.
Die Ägypter berechneten alle Maße ausschließlich mit Brüchen und verwendeten kein Dezimalsystem. Die Bruchrechnung war im alten Ägypten eine gängige Praxis. Dezimalzahlen lassen sich oft mit nur 2 oder 3 Stammbrüchen, bei denen der Zähler immer 1 ist (also 1/x), darstellen.
Dabei handelt es sich immer um Stammbrüche, bei denen der Nenner, wenn möglich, ein Teiler von 60, 360 oder 3600 ist. Bei meinen Berechnungen treten sehr häufig bestimmte Teilergebnisse auf, wie zum Beispiel 1/144 oder 1/272. Diese Zahlen, wie auch 144 oder 272, sind oft als Maßeinheiten in Pyramiden zu finden. Ich bin mir sicher, dass ihr häufiges Auftreten auf die Bruchrechnung zurückzuführen ist.
Jeder dieser Stammbrüche hat einen direkten Bezug zu den Zahlen 60 oder 3600. Eine Stunde hat exakt 3600 Sekunden oder 60 Minuten. Die Ägypter hatten vermutlich kein Bedürfnis, permanent die Uhrzeit zu wissen. Hier geht es um Winkel, die in Minuten und Sekunden unterteilt sind, wobei ein Winkel stets 360° beträgt.
Die Maße der Wand- und Gangsysteme sind ebenfalls durch Brüche dargestellt, ähnlich wie die Darstellung von Winkel- und Neigungswinkeln. Dies ist ein einfaches und nachvollziehbares Konzept.
Die Breite der Wand oder des Bodens wurde höchstwahrscheinlich durch das nebeneinander Legen von einzelnen Steinen erreicht. Möglicherweise wurden dabei Brüche verwendet, wie zum Beispiel 6 Steine mit einer Länge von 1/12 für die Hälfte des Weges. Diese Methode der Konstruktion ist äußerst interessant.
Die Kammern und Gänge in den Pyramiden weisen nur sehr geringe Gefälle auf. Sollte dies Teil eines häufig auftretenden Stammbruches sein (z. B. 1/144), müssen die Pyramiden neu bewertet und vermessen werden. Die Ergebnisse werden den Berechnungen der Erbauer entsprechen. Die Definition der Königselle wird im Beitrag '0,5236' näher erläutert.
Es wäre von großem Vorteil, wenn das Baujahr in einer Pyramide sichtbar hinterlegt wäre. Auch moderne Bauprojekte nutzen diese Methode noch immer. Bei den Pyramiden wurde die Bruchrechnung anstelle der Dezimalrechnung verwendet, wodurch die Anordnung der Steinreihen anders gelesen werden muss.
Durch die Bruchrechnung sind die Muster deutlich erkennbar. Betrachtet man die Maße der Pyramiden oder des Gizeh-Plateaus unter einem variablen Rastermaß, so ergeben sich markante Stammbrüche. Durch die Anwendung der Bruchrechnung werden Ihnen neue Zusammenhänge schnell klar.
In diesem Text erkläre ich anhand eines einfachen Beispiels die Bruchrechnung des alten Ägyptens. Es gibt unzählige Seiten im Internet, die dieses Thema vertiefen.
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So funktioniert die Bruchrechnung: (vorzugsweise 60er-Teilung)
1. Beispiel
Zufällig gewählter Wert: 5 / 21 = 1/5 + 1/30 + 1/210 = 14' + (2/7)'
Der größtmögliche Stammbruch muss herausgenommen werden.
Division von 21 : 5
Ergebnis 4,2
Ganzzahl größer 4,2
Ergebnis 5
5 ist ein Teiler von 60
Ergebnis: 1/5 größter ägyptischer Stammbruch
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Rest 5/21 - 1/5 = 25/105 - 21/105 (erweitern)
Ergebnis 4/105
Division von 105 : 4
Ergebnis 26,25
Ganzzahl größer 26,25
Ergebnis 27
Kleinster Teiler von 60, größer oder gleich 27 ist
Ergebnis 30
Ergebnis: 1/30 größter ägyptischer Stammbruch
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Rest 4/105 - 1/30 = 8/210 - 7/210 (erweitern)
Ergebnis: 1/210
Der Rest 1/210 ist kleiner als 1/60 und ist ein Stammbruch - Aufgabe gelöst.
2. Beispiel
Darstellung in Minuten (Winkel)
5 / 21 h (Stunden)
A)
1/5 (erweitern)
Ergebnis 12/60 oder 12'
B)
1/30 (erweitern)
Ergebnis 2/60 oder 2'
C)
1/210 h = 60 : 210
60 : 210 (größter Teiler = 30)
Ergebnis 2/7
Summe von 12' + 2' + 1/210 h = 14' + (2/7)'
Aufgabe gelöst.
Der Bruch 2/7 ist kein Stammbruch.
Er kann durch 2 Stammbrüche (2/7 = 1/4 + 1/28) beschrieben werden.
Das Berechnungsverfahren nach der Bruchrechnung muss für alle offiziellen Maßangaben angewendet werden.
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