Tempel - akustische Auswertung
Die Tempel auf Malta sind nach ganz bestimmten Regeln gestaltet.
 
Sie haben alle eine ähnliche äußere Form und am Eingang der Tempel ist eine große Einbuchtung deutlich zu erkennen.
Die Tempel sind eine technische Meisterleistung und die konkave Form der Einbuchtung erfüllt eine wichtige akustische Funktion. Die Einbuchtung hat tatsächlich eine Bedeutung und birgt kein Geheimnis. Dieses Phänomen ist vielen bekannt, wenn man die Hand hinter das Ohr hält, um besser hören zu können. Die gesamte Breite der Tempel bildet eine gigantische Reflexionsfläche für Echos. Parabolantennen wie die Satellitenschüssel auf dem Dach oder die Antennen für die Astronomie mit einem Durchmesser von über 100 Metern sind heutzutage weit verbreitet. Der Brennpunkt, das akustische Zentrum, an dem der Schall der gesamten Reflexionsfläche auf einen gemeinsamen Punkt außerhalb der Parabolkonstruktion trifft, ist von großem Interesse.
 
 
Bild 2: Maßstabsgetreue Skizze der Parabolform.
 
Für die Tempelanlage Mnajdra beträgt die Breite der Parabolform etwa 31,4 m und die Krümmung ca. 4 m. Die Parabolform kann mathematisch als Parabel beschrieben werden, welche ein Polynom 2. Grades (f(x) = a * (x*x)) darstellt.
 
Die errechnete Entfernung zum Brennpunkt beträgt 196 m.
 
 
Bild 3: Akustischer Brennpunkt von Mnajdra, Quelle: GoogleEarth
 
In entsprechender Entfernung vor dem Tempel sind deutlich Spuren von prähistorischen Bauwerken zu erkennen. Die rechteckige Form weist auf ehemalige Gebäude/Unterkünfte hin. Genau in diesem Bereich wird die Schallreflexion auf einen Punkt konzentriert. Die Ausrichtung der Tempelausgänge und die Richtcharakteristik der Tempelform sind nicht deckungsgleich. Die Parabolform ist etwas schräg zur Seite konstruiert. Damit wird ein Überschneiden verhindert.
 
Welche Funktion ist diesem äußeren Bereich zuzuschreiben?
 
War dieser Punkt ständig mit Personen besetzt?
 
Wurde hier womöglich ununterbrochen gelauscht?
 
In der Archäologie wurde kein Bezug zu dieser rechteckigen Bauweise hergestellt, da sie keiner göttlichen Funktion zuzuordnen waren. Sie existieren zwar, aber sie fanden keine Beachtung. Zumindest hätte man sie als Nebentempel bezeichnen können.
 
Auf dem Plateau vor den Tempelanlagen habe ich noch weitere ähnliche Konstruktionen in rechteckiger Bauweise erkannt. In GoogleEarth finden Sie in der Bildaufnahme vom 04.03.2006 ca.100 weitere prähistorische Gebäudeabdrücke dieser alten Kultur. Hier ist eine ganze Besiedlung im Bereich der Tempel zu erkennen.
 
Der gesamte Tempelbereich von Mnajdra scheint in der Funktion umfangreicher gewesen zu sein, als es uns aktuell bewusst ist, bzw. wir uns vorstellen können.
 
 
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